Eine Serie von Mitarbeiterportraits: das solltest du beachten!

Bildcollage mit mehreren Mitarbeiterportraits, die alle im selben Stil fotografiert wurden

Als Unternehmen Portraitfotos von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Webseite anfertigen zu lassen hat nicht nur eine Wirkung nach außen, sondern auch nach innen. Die Person vor der Kamera fühlt sich wahrgenommen, sie ist nicht „nur“ eine Personalnummer. Mitarbeiterportraits anfertigen zu lassen ist daher auch Mitarbeitermotivation.

Die Portraitfotografie ist so gesehen eine Gewinn für beide Seiten: das Unternehmen hat aktuelle Fotos der Mitarbeiter:innen für die Präsentation nach außen und die Person vor der Kamera fühlt sich wertgeschätzt und wohl mit ihrer persönlichen Momentaufnahme.



Tipps für die Vorbereitung von Mitarbeiterportraits

Bei der Planung von einer größeren Anzahl von Mitarbeiterfotos gibt es einige Dinge zu beachten, damit keine unnötigen Wartezeiten entstehen. 

  • Wer ist einverstanden mit seinem Foto auf der Webseite?
  • Gibt es einen Termin, an dem alle können?
  • Welcher Raum ist geeignet und bietet den passenden Hintergrund?
  • Wieviel Zeit pro Person muss ich einplanen?
  • Welche Gedanken muss ich mir über die Frisur und die Kleidung machen?
  • Sind Zeitaufwand und Kosten für Make-up angemessen?
  • Wer macht die Freigabe der fertigen Fotos?
  • Wie schnell können neue Fotos im gleichen Look erstellt werden?
  • Welches Bildformat ist am besten? Hoch, quer, quadratisch?

Ein konkreter Fall: Für ein Mitarbeiter:innen-Shooting bei den Nezabudka Kindergärten und -Krippen mit vier Standorten in Frankfurt war die beste Lösung, alle Personen vor weißem Hintergrund unter kontrollierten und damit wiederholbaren Lichtbedingungen zu fotografieren und die Aufnahmen in der Bildbearbeitung in einen separat aufgenommenen Hintergrund zu setzen. 

Einverständnis klären

Zunächst ist die Einwilligung in die Veröffentlichung von Mitarbeiterfotos zwingend notwendig, und zwar in Schriftform. In Unternehmen mit flachen Hierarchien ist das selten ein Problem, das Einverständnis zu bekommen – ganz im Gegenteil. Ich habe es auch erlebt, dass das Fotoshooting ein willkommener Auftakt war, sich selbst zu feiern mit Sekt und Kuchenbuffet.

Termin finden

Nachdem die Grundvoraussetzung geklärt war, musste noch ein passenden Zeitrahmen gefunden werden an dem möglichst alle Erzieherinnen und Erzieher anwesend sind. Das Shooting sollte nicht in der Mittagspause stattfinden, sondern im laufenden Betrieb. Für die vier Standorte und durchschnittlich 8 Portraitaufnahmen gab es je einen Zeitslot, entweder frühmorgens oder nachmittags.
Beim Shooting haben die Mitarbeiter:innen sich selbst organisiert – diejenige bzw. derjenige, die gerade fertig geworden ist hat dem nächsten Kandidaten Bescheid gegeben.

Bildhintergrund

Zu den vier Einrichtungen sind vier verschiedene Hintergründe assoziiert, die charakteristisch in Form und Farbe für den jeweiligen Kindergarten sind. Jeder Bildhintergrund ist ein authentisch gewählter Ort im Kindergarten. An dem Ort mit dem optimalsten Hintergrund wäre das Fotoshooting unmöglich gewesen, weil dieser Raum tagsüber genutzt werden muss. Gute Alternativen gab es keine, denn 3 Meter Breite und mindestens 4 Meter freie Fläche in der Länge sind die Mindestanforderungen an einen Raum. Die Herausforderung mit der richtigen Location hat mich dazu bewogen, die Portraits vor Weiß unabhängig vom Hintergrund zu fotografieren und später in der Bildbearbeitung zusammenzubringen. 

Die Bildhintergründe in mehreren Variationen habe ich kurz vor Feierabend fotografiert als die Räume leer waren. 

Wichtig war mir, in allen Einrichtungen zu gleicher Tageszeit die gleiche Lichtstimmung zu verwenden. Die Art des Hintergrunds sollte ähnlich sein, aber nicht gleich, um die Individualität zu wahren. Am besten geeignet ist ein ruhiger, heller und leicht unscharfer Bildausschnitt. Helle und warme Farben sind Ausdruck für Geborgenheit. Das ist die Stimmung, die in den Mitarbeiterportraits transportiert werden soll.

Bei diesem Bildkonzept steht der Bildhintergrund für die Identität und Bindung zu dem jeweiligen Kindergarten, die Kleidung der Person ist individuell. 

Zeit nehmen

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die Aufnahmen mit genügend Freiraum im Terminkalender einzuplanen, so dass kein Stress entsteht. Den kann man im Foto am Gesicht ablesen! 

Es hat sich bewährt, fürs Portrait-Shooting ca. 20 Minuten Zeit pro Person einzuplanen, zumal wir die Fotos direkt am Computer angeschaut und besprochen haben. So war es auch möglich, verschiedene Alternativen mit den Haaren oder im Gesichtsausdruck direkt umzusetzen. Alle Fotos sind daher ein Gemeinschaftswerk, so dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter das Gefühl hatte, ein gutes Foto zu haben.

Frisur und Kleidung

Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Person vor der Kamera mit ihren Haaren zufrieden ist, weil das Foto sonst niemals zufriedenstellend sein kann. Bei der Terminauswahl war viel Vorlaufzeit einkalkuliert, damit jeder die Chance hatte, zum Friseur zu gehen. 

Die Kleidung empfehle ich so zu wählen, wie man der jeweiligen Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter im Alltag begegnen würden, vielleicht auch eine Nuance chicer. Wenn es möglich ist, alternative Kleidungsstücke zum Fotoshooting mitzubringen – um so besser.  Das Entscheidende ist immer, das die Person vor der Kamera sich wohl fühlt, weil sie nur dann diese Ausstrahlung annehmen kann. Diese „Nuance chicer“ ist Ausdruck für „Es ist mir nicht egal, dass ich hier fotografiert werde. Ich bin ganz bei der Sache und stehe dazu. Ich bin wie ich bin.“

Make-up

Die Einstellung zu Make-up ist sehr individuell. Die allermeisten Mitarbeiterinnen im Kindergarten nutzen grundsätzlich ein sehr dezentes Make-up, so dass jede das eigenverantwortlich übernommen hatte. Grundsätzlich ist Make-up ein psychologischer Faktor, der nicht zu unterschätzen ist. Mit einem dezenten Make-up fühlen sich die meisten Frauen attraktiver und strahlen das auch aus. Die meisten Männer schätzen es, wenn Glanzstellen auf der Stirn verschwinden. 

Aufnahmeort festlegen

Der Bewegungsraum war in allen vier Einrichtungen der beste Ort für das Fotoshooting, weil der Platz und der Aufnahmeabstand ausreichend groß, die Lichtbedingungen kontrollierbar und der Raum an diesem Tag absolut ruhig waren. In einem geschützten Umfeld ohne Zuschauer ist das Fotografieren für alle Beteiligte entspannter.

Making-of Mitarbeiterportraits einer Erzieherin im Kindergarten
Shooting für Mitarbeiterportraits unter kontrollierten Aufnahmebedingungen ermöglichen es, auch zu einem späteren Zeitpunkt oder einem anderen Ort neue Fotos zu erstellen

Bildfreigabe

Die Auswahl des besten Bildes aus einer Serie von ca. 20 Fotos hat jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter gleich vor Ort zusammen mit mir getroffen. Das spontan gute Gefühl ist immer ein guter Wegweiser fürs beste Bild. Das Tethered Shooting, also das Fotografieren direkt in den Computer ist extrem wertvoll, um sofort wichtige Details zu entdecken: Haare, die falsch liegen, Schmuck, der sich unter der Bluse abzeichnet, Falten in der Kleidung und so weiter. Die Freigabe des fertig bearbeiteten Fotos inklusive Basisretusche und montiertem Hintergrund war dann reine Formsache.

Nach-Shooting

Wenn neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eingestellt werden müssen auch neue Fotos angefertigt werden. Weil das Licht-Setup protokolliert und wiederherstellbar ist, können neue Mitarbeiterportraits jederzeit gemacht werden. Die neuen Fotos fügen sich nahtlos in eine vorhandene Bildergalerie auf der Webseite des Kindergartens ein.

Vorteile des variablen Bildformats

Die Aufnahmen vor Weiß als „Freisteller“ zu produzieren hat den Vorteil, dass nicht nur der Bildhintergrund, sondern auch das Seitenverhältnis der Mitarbeiterportraits variabel bleibt. Das quadratische Format für die Webseite war vorgegeben, aber die Fotos können auch im Querformat oder Hochformat für Social Media oder zukünftige Zwecke benutzt werden. Empfehlenswert ist eine gute Auflösung der Kamera, um feine Details und Haare scharf abbilden zu können und Ressourcen für Bildausschnitte zu haben.

Fazit

Nicht nur das Ergebnis, auch das Erlebnis, fotografiert zu werden ist enorm wichtig. Mitarbeiterportraits bewirken eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und der Zugehörigkeit zum Unternehmen oder zu einer bestimmten Gruppe innerhalb des Unternehmens. Das Fotoshooting trägt auf jeden Fall zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei. Der finale Bildeindruck ist bei allen Fotos gleich-wertig, unabhängig vom Status der Person oder dem Zeitpunkt der Aufnahme, des Ortes oder des Hintergrunds. Durch das Bildkonzept der Fotografie unter kontrollierten Bedingungen und mit anschließender Fotomontage lassen sich sowohl die Individualität jedes Einzelnen als auch die Identität mit dem Unternehmen ausdrücken.

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